Die Anreise: 18.01.2014
Heute Morgen um 7:00 Uhr, mit leichter Verspätung, haben wir uns auf den Weg gemacht um Björn und Claudia einzusammeln um dann weiter zu Rasmus zu fahren. Von dort aus ging es mit einem großen Van zum Flughafen in Hahn.
Der Flug nach Malaga verlief reibungslos und so konnten wir um ca. 14:00 Uhr unseren Mietwagen in Empfang nehmen um gemeinsam nach Almeria zu fahren. Auf etwa halber Strecke überfiel uns Hunger und wir hielten Ausschau nach der von Björn gewünschten Tapasbar und einem schönen Glas Rotwein. Durch Zufall wurden wir in einem kleinen Ort fündig und dank Rasmus und seinen perfekten Spanisch-Kenntnissen haben wir wirklich fürstlich zu Mittag gegessen. Es gab Schinken, Käse, Tomaten-Baguette, Gambas in Knoblauchöl und frisch frittierter Tintenfisch. Und natürlich auch Rotwein.
Auf dem Campingplatz in Almeria angekommen wurden wir von unseren Truckfahrern und ein paar Kollegen begrüßt, die schon früher angereist waren. Gegen Abend wurden unsere Zelte samt Luxusschlafmatte aufgebaut und im Restaurant des Campingplatzes gab es um 21:00 Uhr ein großes gemeinsames Barbecue.
Vorbereitung in Almeria (Spanien): 19.01.2014
Nach einer regnerischen Nacht mit starken Windböen trafen wir uns alle mehr oder weniger fit beim Frühstück. Die Verständigung ist mit unter etwas schwierig, da wir auf Englisch bestellt haben und uns auf Spanisch geantwortet wurde. Aber die Frühstücks-Baguettes waren lecker und wieder reichlich.
Nach dem Frühstück wurden die Motorräder für die Abnahme vorbereitet und die Fahrer sammelten alle notwendigen Papiere für die technische Abnahme. Alle unsere Fahrzeuge sind gut durch die Abnahme gekommen und die Vorfreude auf den morgigen Start wuchs bei allen immer mehr an.
Der Nachmittag war zum Genießen der letzten ruhigen Stunden auf dem Campingplatz direkt am Meer und auch die Sonne ließ sich immer mal wieder blicken. Die Wärme ließ sich deutlich spüren.
Am heutigen Abend fand das Briefing am Strand statt. Danach konnten noch individuelle Fragen mit der Ralleyleitung geklärt werden. Anschließend wurden von Karlheinz die GPS-Daten, die uns von der Orga jeden Abend übermittelt wurden, aufbereitet, so dass jeder aus unserer Gruppe die Daten auf sein GPS übertragen konnte.
Stage 1: 20.01.2014
Route: Almeria – Taoirirt, Länge: 130km,
Länder: Spain – Morocco, Charakter: Warm up stage, keine Wertung.
Jetzt geht’s los, jetzt geht’s los. Alle sind schon ganz aufgeregt. Um 5:30 Uhr klingelte der Wecker. Gemeinsam haben wir dann unsere 7 Sachen zusammengepackt, versucht die Falttechnik der Wurfzelte in den Griff zu bekommen, die Luxus-Isomatten wieder in ein verstaubares Format zu bekommen und letztlich die LKWs wieder zu beladen.
Sven war der Zweite am Start. Seine Startzeit war um 8:02 Uhr. Deshalb machte er sich schon um 7:30 Uhr auf den Weg um den Startpunkt mittels GPS zu finden.
Auch der Servicetruck packte alles zusammen und machte sich auf den Weg zum Hafen von Almeria, wo wir nach ca. 30 Minuten die ersten unserer Fahrer wieder begrüßen konnten. Sven kam mit als erster im Hafen an. Es wurden die letzten Erinnerungsfotos auf europäischem Boden gemacht, bis es um 10:00 Uhr hieß, alle Fahrzeuge an Bord. Nach einer etwas stürmischen und unruhigen Überfahrt kamen wir dann nach 5 Stunden auf der Fähre in Nador in Marokko an.
Mit etwas Anlaufschwierigkeiten konnten wir uns auf den Weg nach Taourirt machen, wo wir unser erstes richtiges Biwak aufschlugen. Der örtliche Campingplatz hatte geschlossen und so wurde kurzer Hand auf einer großen freien Fläche das Camp aufgeschlagen. Als die Dunkelheit über uns hineinbrach, merkten wir bereits wie kalt es heute Nacht werden sollte.
Stage 2: 21.01.2014
Route: Taoirirt – Merzouga, Länge: 460km,
Land: Marokko, Charakter: erste gezeitete Wertungsetappen
Nach einer extrem kalten Nacht (deutlich unter Null) im Zelt mussten alle Teilnehmer zum Start der ersten gezeiteten Sonderprüfung eine Strecke von rund 120km zurücklegen. Es hieß also vor Sonnenaufgang auf das Motorrad steigen und bei eisiger Kälte losfahren. Die heutige Etappe sollte rund 480km lang sein und führte von Taourirt nach Merzouga (Dünengebiet vom Erg Chebbi). Sven meinte abends, dass er noch nie so sehr an den Händen gefroren hätte wie am heutigen Tage und wir konnten Temperaturen von bis zu minus 10°C feststellen. Im Gebirge begegnete uns tatsächlich Raureif und diverse Pfützen war zu spiegelglatten Seen gefroren. Unglaublich, aber die Marokkaner streuen tatsächlich ihre Straßen nicht. 🙂
Auch heute hieß es für Sven Start um 8:02. Björn und Rasmus folgten einige Minuten später. Die Kälte bremste alle ein wenig ein und es galt erst einmal einen Rhythmus zu finden. Rasmus und Sven konnten gut durch das Gelände navigieren, wobei Björn einige Unklarheiten hatte. Die erste Wertungsetappe konnten alle erfolgreich abschließen. Danach folgte eine Verbindungsetappe mit teils on-road und off-road Pisten.
Dann hieß es um kurz nach zwei Uhr die zweite Wertungsetappe des Tages zu starten. Dieses Mal waren wir zu viert unterwegs. Allerdings wurden wir später von einem Missgeschick ausgebremst. Der einzige Buggy in der Wertung fuhr beim Rückwärtsfahren Björn einfach stumpf um. Als Ausrede kam nur, dass er keine Spiegel habe und nichts sehen könnte. Björn war entsprechend sauer und seine Maschine hatte leider auch darunter zu leiden. Die Stunden gingen um und die Etappe wollte kein Ende nehmen. Zum Schluss stand die Sonne so tief, dass ein schnelles Fahren kaum noch möglich war und dann passiert es. Björn traf einen größeren Felsbrocken und er stürzte schwer. Sein Motorrad erlitt einige Schäden, die wir aktuell nicht so schnell beheben können. Gott sei Dank ging es Björn aber gut und wir brauchten keine ärztliche Unterstützung. Die blauen Flecken und Prellungen sollte Björn aber noch einige Tage spüren und aktuell muss er erst einmal aussetzen. Das war ein erster Dämpfer, der einen ein wenig nachdenklich stimmt. Schließlich sind es noch über 4.000km bis nach Dakar. Rene und Sven kamen in der Dunkelheit um etwa 19 Uhr im Camp an und konnten leider nicht mehr das Dünengebiet im Erg Chebbi genießen. Rasmus und Björn folgten später mit unserem Servicetruck.
Stage 3: 22.01.2014
Route: Merzouga – Mhamid, Länge: 295km,
Land: Marokko, Charakter: gezeitete Wertungsetappen
Merzouga nach M’hamid. Auf Grund einiger Verspätungen und der Probleme vom letzten Tag sind dieses Mal alle ein wenig später in die Etappe gestartet. Start war direkt am Camp Merzouga und es hieß direkt einmal durch die Dünen vom Erg Chebbi. Rasmus, Rene und Sven fanden nach kurzer Zeit ihrem Rhythmus. Es ging über wunderschöne Pisten teils schnell teils enduro-typisches und winkliges Gelände. Ein zweites kleineres Dünenfeld konnte durchquert werden, wenn nicht direkt die richtige Route eingeschlagen wurde. Am Ende konnte alle die Wertungsetappe noch im hellen abschließen bis noch Sven kurzfristig wegen Spritmangels liegen blieb. Abends hieß es dann Wartung am Motorrad und alles fit machen für den nächsten Tag. Unser Koch Robert versorgte uns abends mit einem fürstlichen Abendessen. Man konnte hier schon fast vergessen mitten in der Wüste zu sitzen. Am nächsten Tag sollte es schon um 8 Uhr los gehen, dass hieß wieder früh zu Bett gehen und früh aufstehen.